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Frage 1: Wie drückt sich dein Kind aus?

Lernstile beeinflussen unser Leben. Sie bestimmen nicht nur, durch welche Sinne wir die Welt primär wahrnehmen. Auch unsere Ausdrucksweise wird durch unseren Lerntyp beeinflusst. Achte deshalb darauf, wie sich dein Kind ausdrückt. Das kann ein erstes Indiz für den Lernstil deines Kindes sein.  

  • Auditive Kinder drücken sich meist durch Worte aus. Sie verstehen mündliche Anweisungen am besten, reden gerne und quasseln manchmal ununterbrochen. Außerdem hören auditive Lerntypen aufmerksam zu und lesen gerne laut statt leise vor sich hin.  
  • Visuelle Kinder drücken sich vor allem durch Mimik aus. Bereits in jungen Jahren setzen sie ihre Gesichter geschickt ein, um mit anderen Menschen zu kommunizieren. Deshalb beobachten visuelle Lerntypen gerne die Gesichter anderer Menschen.   Kinästhetische Kinder nutzen ihre Hände als Ausdrucksweise. Oft können sie ihre Hände kaum bei sich behalten und berühren gerne alles und jeden – ob Menschen oder Objekte.
  • Kinästhetische Lerntypen imitieren außerdem häufig Bewegungen anderer Menschen (zum Beispiel Handgesten oder Gehstile).

Frage 2: Was sind die Interessen deines Kindes?

Der Lernstil spiegelt sich oft in den Interessen wieder. Was mag dein Kind besonders gerne? Kannst du seine Hobbys einem Lernstil zuordnen? 

  • Auditive Lerntypen zeigen oft ein großes Interesse an Musik und Geräuschen. Sie können sich zum Beispiel Liedtexte besonders einfach merken – während es ihnen schwerfällt, sich an Inhalte aus einem gelesenen Buch zu erinnern. Sie mögen Spiele und Aktivitäten mit Musik und lieben den Musikunterricht in der Schule. Außerdem können auditive Kinder leicht durch Geräusche abgelenkt werden.
  • Visuelle Lerntypen sind häufig sowohl am Lesen als auch am Fernsehen interessiert. Der gemeinsame Nenner beider Aktivitäten? Visuelle Stimulation! Auch Fotos oder interessante Gegenstände können visuelle Kinder faszinieren. Oft haben visuelle Lerntypen ein umfangreiches Vokabular (aufgrund ihrer erhöhten Lesezeit) und eine große Phantasie.  
  • Kinästhetische Lerntypen lieben körperliche Aktivitäten. Vom Schwimmen über das Laufen bis zum Fußball oder Basketball. Sport und Kunstunterricht sind häufige Lieblingsfächer von kinästhetischen Lerntypen – beide Fächer halten ihre Hände beschäftigt! Lesen ist selten beliebt. Kinästhetische Kinder brauchen Bewegung und sitzen ungern lange ruhig.

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Frage 3: Wie löst dein Kind Probleme?

Beim Problemlösen nutzt jeder Mensch seine Stärken. Schaue dir deshalb genau an, was dein Kind bei einer kniffligen Aufgabe tut.  

  • Auditive Kinder sprechen Probleme gerne durch und diskutieren über mögliche Lösungswege. Du kannst sie häufig vor sich hin murmeln hören, wenn sie Hausaufgaben erledigen oder lesen.  
  • Visuelle Kinder beobachten genau. Sie bemerken schnell, wenn etwas nicht stimmt. Ein visueller Lerntyp nutzt gerne Grafiken, Tabellen oder Poster zur Problemlösung und vertraut häufig auf visuelle Lernmittel (z.B. Karteikärtchen oder Notizen).  
  • Kinästhetische Kinder versuchen Probleme mit ihren Händen zu lösen. Sie zählen zum Beispiel mit den Fingern bei mathematischen Aufgaben oder nutzen einen Stift  beim Lesen. Lernhilfen, die sie anfassen und berühren können, erleichtern das Problemlösen für kinästhetische Lerntypen.

Frage 4: Welcher Lerntyp ist naheliegend?

Treffe vorsichtige Annahmen auf Grundlage der Genetik. Natürlich gibt es viele Ausnahmen und du solltest nicht verallgemeinern – dennoch kannst du folgende Tendenzen berücksichtigen.   Mädchen sind eher auditiv veranlagt. Schon als Babys reagieren sie oft besser auf Geräusche als Jungs.

  • Mädchen lernen früher zu sprechen (weil sie intensiver zuhören) und fangen oft schneller mit dem Lesen an. Dafür sind Jungs visuell aufmerksamer und begreifen räumliche Konzepte, Rechtschreibung und Mathematik häufig schneller.
  • Lernstile sind vererbbar. Die meisten Kinder haben den Lernstil von Mama oder Papa – gelegentlich auch eine Mischung von beiden elterlichen Lerntypen. Wenn beide Eltern denselben Lernstil haben, hat dein Kind ihn vermutlich auch.  
Tipp: Sprich mit Lehrern und Menschen, die regelmäßig mit deinem Kind in Kontakt sind. Egal wie viel Zeit du mit deinem Kind verbringst: Manchmal erkennen andere Menschen andere Tendenzen und Hinweise auf einen bestimmten Lernstil. Kinderbetreuer, Vorschullehrer oder Kinderärzte können dir vielleicht einen neuen Blickwinkel über den Lerntyp deines Kindes geben.

Fazit

Den Lernstil deines Kindes zu erkennen ist nicht schwer. Du musst dir nur Zeit nehmen und deinen Nachwuchs genau beobachten. Sobald du einen bestimmten Lerntyp ausmachen kannst, solltest du deinen Unterrichtsstil – ob beim Helfen der Hausaufgaben oder beim Unterricht zu Hause – an den Lernstil deines Kindes anpassen. Aber nicht vergessen: Beschränke dein Kind niemals auf einen einzigen Lernstil. Auch die Entwicklung der anderen Lernstile ist wichtig!

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